26 Apr Dedale de Hus OLD und High Five zum Finale des Louisdor-Preis
Hagen a.T.W. — Das Team des Gestüts Bonhomme hatte von Anfang an geplant, dass der erfolgreiche Deckhengst Morricone nur die Qualifikationsprüfung bestreiten sollte. Auch der Sieg in der Inter II am Samstag konnte an dieser Entscheidung nichts ändern. Damit stand der Weg frei für den punktgleichen, zweiten Sieger, Dedale de Hus OLD unter der Schwedin Malin Wahlkamp-Nilsson. Der Don Juan de Hus-Sohn im Besitz von Masahiro Kosaka legte heute im Kurz-Grand Prix noch einmal “eine Schippe drauf”. Ein Pferd mit ganz viel Zukunft, taktsicher in der Piaffe und Passage, immer gleichmässig und harmonisch. Das sahen auch die Richter so und belohnten das Paar mit 74.674% und Platz Eins. Wahlkamp-Nilsson teilte ihre Freude, “Er hat da ja so einen Spaß dran, auf der Mittellinie war er mir fast zu heiß, da habe ich noch gedacht, ‘Ho, warte’. Er will einem jeden Gefallen tun in der Prüfung, er ist der Hammer zu reiten.” Anabel Balkenhol (GER) und High Five aus der Zucht von Dirk Ahlmann erreichten Platz Zwei mit 72.605%. Der zehnjährige Hohenstein-Sohn kann die klassische Balkenhol-Ausbildung nicht verleugnen, immer harmonisch im Seitenbild und vor der Senkrechten. Fabienne Müller-Lütkemeier (GER) und ihre Zukunftshoffnung Valesco (Vitalis x Douceu) punkteten mit sehr schönen, gesetzten Pirouetten und holten sich den dritten Platz, 72.465%. Die ehemalige Mannschaftswelt- und -europameisterin bildet den Wallach aus seitdem er vierjährig ist. Sie verriet, “Valesco hat den Stallnamen Schumi, immer Vollgas nach Vorne.” Die erst- und zweitplatzierten Paare der Qualifikationsprüfung lösten damit ihr Ticket für das Finale des Louisdor-Preis in Frankfurt im Dezember.
Am Morgen fand noch ein weiterer Grand Prix auf 4* Niveau im Almased Dressurstadion statt. Bei der Siegerehrung erklang die dänische Nationalhymne: Nanna Skodborg-Merrald und Atterupgaards Orthilia (Gribaldi x Donnerschlag) siegten mit 74.478% im Preis der Roeckl Sporthandschuhe GmbH & Co. KG, vor Landsmann Daniel Bachmann Andersen mit Marshall-Bell von Blue Hors Don Romantic auf 72.935% und Beatriz Ferrer-Salat (ESP) mit der Negro-Tochter Elegance und 70.565%.
Deutschlands U25 Springpokal — Hannes Ahlmann und Nerrado sind die schnellsten im Stechen
Hagen war die erste Station von Deutschlands U25 Springpokal der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport und der Familie Müter. Fünf Reiter hatten hier die Chance, sich für das Finale in der Aachener Soers zu qualifizieren. Fünf Paare waren es auch, die nach dem ersten Umlauf im Stechen antraten. Hannes Ahlmann (GER) und der Holsteiner Hengst Nerrado (Nekton x Acorado I) waren offensiv und konzentriert in der schnellsten Zeit unterwegs — 36.83 Sekunden reichten locker für Platz Eins. Marvin Carl Haarmann (GER) und seine Labonita OLD sowie Niklas Betz (GER) auf Contan liessen zwar auch alle Stangen in den Halterungen, waren aber deutlich langsamer. Manuel Feldmann (GER) und Marie Schulze Topphoff (GER) kassierten jeweils einen Abwurf im Stechen. Die zweite Qualifikation der Turnierserie erfolgt vom 2. bis 4. Mai in Mannheim.
Im Finale der Youngster Tour für 7-jährige Pferde, Preis der Theurer Trucks GmbH & Co. KG, gab es einen Zuchterfolg für das Gestüt Lewitz. Der Hengst Chakkalou PS (Chacco Lover x Stakkatol) und Patrick Stühlmeyer vom RV Oldenburger Münsterland waren noch einen Hauch schneller unterwegs als das zweit-platzierte Paar, IB Ecstasy (Eldorado van de Zeshoek x Burggraaf) und Tim Rieskamp-Goedeking (GER). Knapp geschlagen geben mussten sich auch Janne F. Meyer-Zimmermann (GER) und ihre Electrique van het Cauterhof Z (Emerald van het Ruytershof x Voltaire).
Spannendes Finish im Preis der BEMER Int. AG
Der Sieg im Preis der BEMER Int. AG war heftig umkämpft. Nur acht von 50 Paaren gelang es überhaupt den ersten Umlauf strafpunktfrei zu beenden, 13 Paare kamen gemäß Tour-Reglement in den zweiten Umlauf. Im zweiten Durchgang lieferten sich vor allem Maurice Tebbel und Patrick Stühlmeyer (GER) einen spektakulären Run gegen die Uhr. (Spitzmarke) Er will jeden Großen Preis gewinnen, aber das gelingt Maurice Tebbel auch nicht immer. “Wir haben uns am Freitag vorbereitet, der Plan ging auf, er hat super mitgemacht und ich bin super-happy”, sagt Maurice Tebbel kurz und bündig. Der 27-Jährige und sein Hengst Don Diarado nutzten als letzte Starter im zweiten Umlauf der Wertungsprüfung der BEMER Riders Tour in Hagen a.T.W. jede Chance und verließen als Sieger den Parcours. Für den Emsbürener der erste Triumpf bei einer Etappe der internationalen Springsportserie, die zum 20. Mal seit 2001 stattfindet.
“ Am Ende hätte ich von Hindernis zwei zu drei vielleicht einen Galoppsprung weniger machen können”, grinste der zweitplatzierte Stühlmeyer, der in Osnabrück aufgewachsen ist und bei Horses & Dreams meets Japan Sport Edition praktisch ein “Heimspiel” hatte. Stühlmeyer war Dritter der BEMER Riders Tour 2019/20 und fuhr damals mit einem nagelneuen Land Rover aus Neumünsters Holstenhalle nach Hause. “Varihoka du Temple ist im Moment in einer bestechenden Form, das hat sich schon in den vergangenen Tagen gezeigt”, schloß ein sichtlich stolzer Patrick Stühlmeyer ab.
Horses & Dreams fand dieses Jahr nicht wie gewohnt statt, sondern unter strengen Bestimmungen und ohne Zuschauer vor Ort. Trotz Zweifel war es ein gelungens Event mit einer Weltklasse Besetzung. “Mein Team hat in dieser schweren Situation alles gegeben, um dieses Event so erfolgreich wie möglich zu gestalten, wir sind froh das wir etwas für den Sport tun konnten” sagte Ullrich Kasselmann.
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Foto © Stefan Lafrentz