26 Apr Gute Leistungen aber Luft nach oben im zweiten CDI4* Grand Prix von Hagen
(Hagen a.T.W.) “Es gibt noch viel zu tun, denn ich kann nicht bis sechs zählen”, sagte eine glückliche Charlotte Dujardin bei der Preisverleihung für den CDI4* Grand Prix, Preis des Helenenhofs, Familie Schwiebert. Mit ihrem EM-Medaillengewinner von 2023, Imhotep, gewann Dujardin die Prüfung mit 77,478 Prozent vor dem deutschen Kaderreiter Frederic Wandres und Bluetooth OLD (75,326) und Carl Hester (GBR) mit Fame (74,478). Ingrid Klimke und Franziskus FRH, Therese Nilshagen mit Dante Weltino OLD und Sönke Rothenberger und Fendi komplettierten die Top Sechs.
Für die drei top-platzierten Pferde war es der erste Start in der europäischen Saison und daher sei bei den Ergebnissen noch viel Luft nach oben, wie ihre Reiter erklärten. “Er war ein bisschen aufgeregt und fühlte sich sehr frisch und glücklich an, draußen zu sein! Ich glaube, ich hatte heute maximale Energie — vielleicht nicht immer unter meiner Kontrolle,” verriet Dujardin. “Ich hatte einen Zählfehler in meiner Zickzacklinie, was komplett meine Schuld war, aber halt ein teurer Fehler. Ich bin sehr frustriert über mich selbst. Dann gab es noch ein paar Kleinigkeiten wie den Galoppübergang und die letzte Mittellinie, dumme Sachen, die Punkte kosteten. Insgesamt war ich für die erste Prüfung dieses Jahres allerdings sehr zufrieden.”
Ein sehr erfolgreiches Turnier für die britische Olympiasiegerin Charlotte Dujardin, hier im Sattel von Imhotep © www.sportfotos-lafrentz.de
Das beste deutsche Paar, Frederic Wandres und Bluetooth hatten ihr Turnierjahr schon mit einem Sieg im CDI5* Grand Prix von Wellington im März beginnen können, doch fand das Paar heute hier im heimischen Hagen gänzlich andere Bedingungen vor: “Wir kommen aus der Sonne bei 30 Grad, heute hatten wir Nieselregen und deutliche Temperaturunterschiede! Es war vielleicht nicht unsere stärkste Prüfung, es sind noch einige Dinge zu verbessern und Luft nach oben. Wir arbeiten weiter und sind guter Dinge, dass wir uns am Sonntag noch verbessern können.”
Fame hätte sich heute ein bisschen hengstig angefühlt erklärte der Drittplatzierte Carl Hester: “Ich habe mich weniger auf meine Prüfung konzentriert, sondern eher darauf, ihn an den Rand des Vierecks zu bringen. Der Grand Prix-Test ist schon schwierig genug, da möchte man sich eigentlich keine Sorgen ums Herumkommen machen müssen. Er braucht einfach ein paar Turnierstarts, er hat einen tollen Winter hinter sich und sieht fantastisch aus. Ich freue mich einfach darauf, ihn in den nächsten Monaten auf Turnieren einzusetzen und wieder dahin zu kommen, wo wir letztes Jahr im August waren.” Für Charlotte Dujardin und Carl Hester könnte die Bilanz der ersten drei Tage von Horses & Dreams meets Portugal jedoch fast nicht besser sein: Sie dominierten die CDI3*-Tour und beendeten die CDI4*-Tour beide auf dem Podium. Ein guter Start im Hinblick auf Paris 2024? “Wir sind nicht die einzigen, die versuchen, ins Team zu kommen, da sind zum Beispiel auch Lottie Fry und Becky Moody. Sie sind beide sehr leistungsstark”, erklärt Hester. “Die Leute fragen oft: ‘Gehst du zu den Olympischen Spielen’, aber man muss sich erst einmal in die Olympiamannschaft reiten. Aber für die Pferde, die wir hierher gebracht haben, war es in den letzten Tagen eine gute Vorbereitung.”
Karten neu gemischt im Special
Stichwort Paris: Im zweiten Teil dieser CDI4* Tour, dem Preis der MEGGLE Group GmbH Grand Prix Special am Sonntag um 9:15 Uhr werden die Karten neu gemischt und die Prüfung in das Springstadion verlegt. Frederic Wandres beschreibt den Unterschied: “Das ist eine ganz andere Atmosphäre. Das Dressurstadion ist auch groß, aber das Springstadion viel weitläufiger mit mehr Platz drumherum. Das hat deutlich mehr Championatscharakter und wir wollen es den Pferden ermöglichen, sich dahingehend zu akklimatisieren.”
Sponsor Rainer Schwiebert vom Helenenhof in Schleswig-Holstein, selbst aktiver Dressurreiter und Trainer bis zur schweren Klasse, freute sich, nach der heutigen Prüfung noch positive Neuigkeiten zu verkünden: “Wir sponsern hier auf dem Hof Kasselmann immer einen Grand Prix und werden belohnt durch tollen Sport und tolle Pferde, die in diesem Jahr vielleicht auch bei den Olympischen Spielen starten werden. Ich habe gerade mit Ulli Kasselmann unser Engagement auf unbestimmte Zeit verlängert.”
Zukunftsweisend
Und was meint das Spitzentrio zu den Siegerehrungen ohne Pferd? “Es ist viel besser, als auf den Pferden einzureiten. Wir wollen keine Unfälle und keinen Stress für die Pferde, und außerdem haben wir als Reiter mehr Zeit, die Atmosphäre zu genießen. Man hat Zeit zu winken und sich mit den Leuten zu unterhalten. Das ist die Zukunft, denke ich,” sagte Carl Hester.
Tickets online oder an der Tageskasse
Seien Sie dabei und erleben ein Wochenende voller Spannung, Emotionen und erstklassigem Reitsport auf dem Hof Kasselmann. Tickets für “Horses & Dreams meets Portugal” sind auf Ticketmaster erhältlich oder alternativ an der Tageskasse.
Bildinformation: Bester Deutscher im CDI4* Grand Prix, Preis des Helenenhofs, Familie Schwiebert, Frederic Wandres und Bluetooth OLD (c) Stefan Lafrentz